Winterzauber in Manhattan

Winterzauber in Manhattan

Winterzauber in Manhattan

Mandy Baggot

Roman

Die Engländerin Hayley und ihre Tochter Angel sitzen im Flieger Richtung New York, um im Big Apple Weihnachten zu feiern. Begeistert stürzen sie sich ins Abenteuer: Kutschfahrten im Central Park, Schlittschuhrunden am Rockefeller Centre und Bummel auf der 5th Avenue. Doch die Stadt, die niemals schläft, hat mehr zu bieten – und Angel hat einen Herzenswunsch: ihren Vater kennenzulernen. Während Hayley sich auf die Suche nach dem Mann macht, mit dem sie die eine folgenreiche Nacht verbrachte, läuft sie Oliver über den Weg: Milliardär und Weihnachtsmuffel – bis jetzt. Denn dieses Fest könnte auch für ihn zu einem Fest der Liebe werden …

 

Die Autorin:
Mandy Baggot ist preisgekrönte Autorin romantischer Frauenunterhaltung. Sie hat eine Schwäche für Kartoffelpüree und Weißwein, für Countrymusic, Reisen und Handtaschen – und natürlich für Weihnachten. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann, ihren beiden Töchtern und den Katzen Springsteen und Kravitz in der Nähe von Salisbury.

 

Cover:
Das Cover zeigt einen verschneiten Park und im Hintergrund die Skyline von New York. Von den Farben ist es größtenteils kühl gehalten und lässt schon beim Betrachten eine winterliche Stimmung aufkommen. Einen schönen Kontrast und damit einen „Hingucker“ bildet der Schirm der Spaziergängerin in einem warmen, leuchtenden Rot, der sofort den Blick des Betrachters auf sich zieht.

 

Meine Meinung:

 

Kurz vor Weihnachten kündigt Hayley ihren Job und fliegt mit ihrer Tochter Angel nach New York, um ihren Bruder Dean zu besuchen. Es ist eine regelrechte Flucht – einerseits vor ihrem ehemaligen Chef, der ihr ein bisschen zu sehr auf die Pelle gerückt ist, und andererseits vor einem gemeinsamen Weihnachtsfest mit ihrer Mutter, mit der sie sich nicht sonderlich gut versteht. Außerdem möchte sie Angels sehnlichsten Wunsch erfüllen, nämlich endlich ihren Vater kennenzulernen, einen Künstler namens Michel, mit dem Hayley vor zehn Jahren in New York eine einzige Nacht verbracht hat. Und so macht sich Hayley nach ihrer Ankunft auf die Suche nach ihm. Auch lernt sie den reichen Unternehmer Oliver kennen, den Arbeitgeber von Hayleys Bruder Dean. Er hat mit Weihnachten absolut gar nichts am Hut und scheint mit gesundheitlichen Problemen (oder etwas ganz anderem?) belastet zu sein.

 

So weit die Ausgangssituation. Natürlich kann man sich wie bei vielen Liebesromanen schon recht früh denken, wie die Geschichte letzten Endes ausgeht. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg mit vielen Wendungen und Wirrungen, und obwohl sich Hayley und Oliver immer wieder begegnen und die starke Anziehungskraft zwischen den beiden jedes Mal aufs Neue außerordentlich spürbar ist, haben sie mit allerlei Widrigkeiten, aber auch mit sich selbst zu kämpfen. Der Gegensatz „Arm und Reich“ der beiden Hauptfiguren zählt wohl zu den klassischen Figurenkonstellationen dieses Genres: ein reicher, aber etwas komplizierter Mann, der es sich im Leben selbst schwer macht, und eine Frau, die nicht gerade mit Wohlstand gesegnet ist, aber ihn mit ihrem starken Charakter auf den richtigen Weg führt und ihm zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Wer denkt dabei nicht gleich an „Pretty Woman“?

 

Doch nicht nur die beiden Hauptfiguren sind gut und glaubhaft ausgearbeitet, sondern auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel Hayleys Bruder Dean, dessen Partner Vernon, Olivers Mutter Cynthia, sein bester Freund Tony und seine Assistentin Clara. Diese sind – überspitzt formuliert – keinesfalls nur Statisten am Rande, sondern jeder für sich hat seinen ganz individuellen Charakter und Hintergrund. Dadurch bringt die Autorin viel Leben in die Geschichte. Für mich ist lediglich Hayleys Tochter Angel zu überzogen dargestellt. Auch wenn sie ein intelligentes Mädchen sein mag, für eine Neunjährige wirkt sie zu altklug und zu erwachsen. Dies spiegelt sich sowohl in ihrer Sprache wider als auch in ihrem Denken und Handeln, z. B. als sie die japanischen Touristen durch das Museum führt oder bei der Organisation des großen Wohltätigkeitsevents. Dadurch wirkt sie an manchen Stellen schon ein wenig unglaubwürdig.

 

Etwas zu viel Raum nimmt nach meiner Meinung die Geschichte um Olivers Krankheit ein, die ausschließlich auf Vermutungen basiert. In schöner Regelmäßigkeit wird sie von ihm oder von anderen zum Thema gemacht, ohne dass überhaupt jemals eine richtige Diagnose gestellt wurde. Dadurch soll zwar die Spannung aufrechterhalten werden, doch auch hier wäre etwas weniger mehr gewesen, damit sich der Leser nicht überfrachtet fühlt.

 

Die Schauplätze sind sehr anschaulich beschrieben, und die Autorin hat mich auf wundervolle Weise in eine weihnachtliche Stimmung versetzt. Ich konnte mich in Gedanken sehr gut wiederfinden im verschneiten Central Park, beim Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center oder beim Bummel durch das lebhafte, vorweihnachtliche Manhattan. Alles ist typisch amerikanisch inszeniert, ohne jedoch kitschig zu wirken. Störend empfand ich allerdings, dass als Überschrift über jeder Szene der Schauplatz angegeben wird, an dem sie angesiedelt ist, sogar solch häufig vorkommende Schauplätze wie Deans Apartment oder Olivers Büro. Ich denke, dies hätte man auch eleganter lösen können. Der Leser kann sich in vielen Fällen auch ohne einen konkreten Hinweis in der Überschrift selbst erschließen, wo sich die Figuren gerade befinden.

In dieser weihnachtlichen Stimmung kommt natürlich auch die Romantik nicht zu kurz, und so ist jedes Mal, wenn sich Hayley und Oliver begegnen, ein heftiges Knistern zu spüren, dem man sich beim Lesen nicht entziehen kann.

 

Mit ihrer gefühlvollen, eindrücklichen Erzählweise und ihrem sehr flüssigen Schreibstil hat die Autorin eine gelungene Mischung aus Romantik, Dramatik und Humor in einer weihnachtlichen Atmosphäre geschaffen. Ich habe mich von dem Roman wirklich gut unterhalten gefühlt und kann trotz der leichten Defizite eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Susanne von „friederickes bücherblog“

 

Schreibe einen Kommentar