Kindheit

Kindheit

Eine Kindheit im Kopenhagen der 1920er-Jahre

Tove Ditlevsen

In „Kindheit“ erzählt Tove Ditlevsen vom Aufwachsen im Kopenhagen der 1920er Jahre in einfachen Verhältnissen. Tove passt dort nicht hinein, ihre Kindheit scheint wie für ein anderes Mädchen gemacht. Die Mutter ist unnahbar, der Vater verliert seine Arbeit als Heizer. Sonntags muss Tove für die Familie Gebäck holen gehen, so viel, wie in ihre Tasche hineinpasst, und das ist alles, was es zu essen gibt. Zusammen mit ihrer Freundin, der wilden, rothaarigen Ruth, entdeckt Tove die Stadt. Sie zeigt ihr, wo die Prostituierten stehen, und geht mit ihr stehlen. Aber eigentlich interessiert sich Tove für die Welt der Bücher und hat den brennenden Wunsch, Schriftstellerin zu werden – und dafür ist sie bereit, das Leben, wie es für sie vorgezeichnet scheint, hinter sich zu lassen.

Die Autorin:

Tove Ditlevsen (1917–1976), geboren in Kopenhagen, galt lange Zeit als Schriftstellerin, die nicht in die literarischen Kreise ihrer Zeit passte. Sie stammte aus der Arbeiterklasse und schrieb offen über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Heute gilt sie als eine der großen literarischen Stimmen Dänemarks und Vorläuferin von Autorinnen wie Annie Ernaux und Rachel Cusk. Die „Kopenhagen-Trilogie“ mit den drei Bänden „Kindheit“, „Jugend“ und „Abhängigkeit“ ist ihr zentrales Werk, in dem sie das Porträt einer Frau schafft, die entschieden darauf besteht, ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Die „Kopenhagen-Trilogie“ wird derzeit in sechzehn Sprachen übersetzt.

Ursel Allenstein, 1978 geboren, studierte Skandinavistik und Germanistik in Frankfurt und Kopenhagen. Sie ist Übersetzerin aus dem Dänischen, Schwedischen und Norwegischen von u.a. Christina Hesselholdt, Sara Stridsberg und Johan Harstad. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Jane-Scatcherd-Preis der Ledig-Rowohlt-Stiftung.

Rezension: Kindheit

Rezensionstitel: Eine Kindheit im Kopenhagen der 1920er-Jahre.

5 Sterne

 

Die Geschichte:

Tove Ditlevsen (1917–1976), geboren in Kopenhagen schildert ihre Kindheit, ihre Erinnerungen an die Zeit, in der sie als Kind einer Arbeiterfamilie in den 1920er-Jahren aufgewachsen ist. Sie erzählt über ihr schwieriges Leben als Außenseiterin, über alle Probleme der Familie und sie bindet Nachbarn und Umfeld zur Vervollständigung ihrer Schilderungen ein.

Meine Meinung:

Ein kleines Buch voller Kraft, Dunkelheit und Offenheit. Worte, die mal unverblümt, mal poetisch alles reflektieren, was die Kindheit eines kleinen Mädchens, bis zum vierzehnten Lebensjahr ausmachte. Ein Mädchen, das Dichterin werden wollte, in einer Zeit, in der derartige Wünsche unvorstellbar waren. Ein sehr einfaches bedrücktes Leben mit einer unnahbaren Mutter und einem arbeitslosen Vater. Es ist kein Buch, das in die üblichen Schubladen der Bewertungen über Protagonisten, Schauplätze und Spannungsbogen passt. Es ist ein Buch, zu dem ich einfach nur sagen möchte: Bitte lesen!

 

Heidelinde von „friederickes bücherblog“

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