Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz‘ Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

 

Die Autorin:

Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie „Das Weingut“ wurde zu einem großen SPIEGEL-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort.

Rezension: Das Weingut-Aufbruch in ein neues Leben

Rezensionstitel: Was für eine begeisternde Fortsetzung

5 Sterne

 

Das Cover:

Das Cover zeigt in Hintergrund ein beeindruckendes Weingut inmitten der Weinberge. Die Farben sind sehr harmonisch abgestimmt, sodass eine neugierig machende Stimmung erzeugt wird. Insgesamt ist die Abbildung an den ersten Teil angelehnt und somit wird dem hohen Wiedererkennungswert Rechnung getragen. Zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmende Buchpräsentation.

 

Die Geschichte:

In diesem zweiten Band sind wir in den 1870er Jahren unterwegs. Es geht es um die Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg, um die wirtschaftliche, auch die politische und gesellschaftliche Lage im Elsass und in der Pfalz. Sohn Franz kommt als Kriegsversehrter zurück und niemand kann oder will ihm sagen, wo das Dienstmädchen Irene, seine Geliebte sich jetzt aufhält. Er würde am liebsten wegziehen, aber einige Umstände erschweren dieses Ansinnen und zwingen ihn andere Wege zu gehen.

Irene hat ihre Stelle als Dienstmädchen verloren und kämpft in der Fremde unter schwersten und unglaublichen Bedingungen in einer Fabrik, um das tägliche Brot und die Möglichkeit ihren kleinen Jungen Fränzel großzuziehen.

Die Mutter von Franz wurde in ein Irrenhaus eingewiesen und wird mit unglaublichen Methoden therapiert und gequält. Sein Vater, versucht weiterhin den Besitzstand zu wahren, achtet mit allen Mitteln darauf nichts zu verlieren und abzugeben zu müssen. Die Schwester von Franz ist ebenso arrogant, wie im ersten Teil.

Meine Meinung:

Was für ein Buch, was für eine Spannung. Dieser zweite Teil hat mich noch mehr gefesselt, als der Erste und auch dieses Mal waren Franz und Irene meine absoluten Lieblingsprotagonisten. Sie haben mich erneut auf intensivste Art an ihrem Leben teilhaben lassen, das alles andere als leicht, ja aus heutiger Sicht gar unvorstellbar war. Schwerpunkte waren die Standesunterschiede, die wirtschaftlichen Gegebenheiten, das ungeheure Verhalten der Fabrikbesitzer und die daraus resultierende Not der Arbeiter. Auch der Blick hinter die Kulissen eines Irrenhauses der Zeit, jagte mir die Gänsehaut über den Rücken. Alle Protagonisten sind überzeugend und authentisch in ihrem zugewiesenen Handeln. Wie schon im ersten Teil von mir beschrieben, schreibt die Autorin in einer leicht verständlichen, flüssigen und ausdrucksstarken Sprache, die mich überzeugend in die damalige Zeit entführte. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben und da ich viele davon persönlich kenne, kann ich das explizit bestätigen. Die perfekte und feinsinnige Einarbeitung der Zeitgeschichte, gestattete mir, in eine Welt einzutauchen, die den Menschen alles abverlangte und mich vielfach erschütterte. Das alles setzt eine intensive und bemerkenswerte Recherche voraus. Die zahlreich wechselnden Erzählperspektiven sorgen für einen durchgängig hohen Spannungsbogen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Mein Fazit: Es ist ein Buch der Extra-Klasse, ein Buch, das zu meinen Highlights des Jahres gehört. Ich empfehle des Genusses wegen, den Teil 1 vorab zu lesen. Meine Begeisterung und meine Leseempfehlung teile ich hier gerne mit.

 

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

 

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